Sonntag, 12. Dezember 2010

Türchen Nummer 12

Heute ist 3 Advent. Und heute ist der David Gastblogger. David kenne ich seit meiner frühsten Kindheit. Bald jedes Krippenspiel hatte ich mit ihm zusammen. Ach Mensch, jetzt spoiler ich. Sorry. Lest selber. Viel Spass!

"Krippenspiele."


Advent heißt ja soviel wie "der Ankommende". Nun von einer Sache, die auch jedes Jahr im Advent ankommt - mal gut, mal weniger gut :).
Seit ich mich erinnern kann, beginnt mit der Vorbereitung auf Weihnachten, der Adventszeit auch traditionell die Vorbereitung auf den Weihnachtsgottesdienst, die "Krippenspielzeit". Wer in seinem Leben bisher mal Teil irgendeiner kirchlichen Kinder- oder Jugendgruppe war, wird wissen, was ich meine. Fieberhaft werden mögliche Stücke gesucht, die man der Weihnachtsgemeinde im Gottesdienst vorstellen kann. Die ausgewählten Stücke lassen sich meist in zwei Gruppen teilen:
Oft wird die traditionelle Weihnachtsgeschichte nach Lucas oder Matthäus gespielt, zur Auflockerung steht mal ein Zeitreisender, ein Herbergsbesitzer oder auch mal ein Esel im Mittelpunkt.

Die zweite Möglichkeit ist, die Weihnachtsgeschichte wird "irgendwie in die heutige Zeit" transformiert und der Pfarrer muss sehen, wie er das ganze noch mit einer anschließenden Predigt rettet.
Während die Junge Gemeinde (die Leute über 15) meistens letztere Variante mit mehr oder weniger Engagement probiert, war die erste Variante in der Christenlehre (alles, was jünger ist) gebräuchlich.
In so einem Stück gibt es eine gewisse Hierarchie, die nur Eingeweihte kennen und in der man sich hochkämpfen muss. Die Starterlevel sind die Rollen als Stern von Bethlehem, als Hirte, Wirt oder dessen Frau. Danach kommen König Herodes, die Weisen aus dem Morgenland, die Engel und schließlich Maria und Joseph, wobei es immer spannend ist, welcher Joseph schließlich mit welcher Maria ein Paar ist.
Verbesser mich bitte, wenn ich etwas vergessen habe, Willi, ich weiß nur, dass du schon mindestens einmal einen überaus passablen Joseph aber auch etliche Großväter gespielt hast ;)
Die Stücke werden dann mehrmals geübt, erst bei Tee und Spekulatius im Pfarrhaus, später ohne Text und mit Kälte in der Kirche.
Letztendlich sitzt man am 24. aufgeregt und mit einem Schlapphut oder einem Bettlaken bekleidet halb hinter dem Altar im Gottesdienst und alle Gedanken kreisen darum, ob man den Text auch können wird, oder ob die Eltern wohl einen guten Platz haben, um ihren Sprössling zu bestaunen. Dann ist es so weit. Viele bekannte und noch mehr unbekannte Gesichter sehen einen an, während man langsam, laut und schön betont Sachen sagt, wie "Nein, hier in der Herberge gibt es nun wirklich keinen Platz mehr." (hartherziger Wirt) oder "Wir sind von weit her gekommen und suchen einen Stern, habt ihr ihn gesehen?" (einer der drei Weisen).

Dann ist alles vorbei, es wird gesungen, alles strömt aus der Kirche und lässt sich von seiner Familie für die 5 1/2 Sätze gebührend feiern. Dann ist alles gut, dann kann die Bescherung endlich kommen.
In der Christenlehre/JG hat man dann wieder ein Jahr Ruhe, bis es wieder heißt: "Wir müssen so langsam anfangen, uns über das Krippenspiel Gedanken zu machen"...
Ich wünsche euch noch einen schönen Advent!


"Boah, was für ein mieser Post." Wenn du gerade diese Gedanken beim Lesen hast, dann machs einfach besser! Schreib mir deinen Post und ich werde ihn hier im Laufe des virtuellen Adventskalenders veröffentlichen. Schreib einfach ne Mail mit deinem Post an ringvernichter@gmail.com. Werde Teil des Kessels. Werde Teil eines Weihnachtswunders. Hab Spass!

1 Kommentar:

Madse hat gesagt…

Klein anfangen und dann grossartig werden. So einfach das auch is, aber Eltern sind auf ihre Sproesslinge immer stolz xD